Die Anfänge im katholisch geprägten Seeshaupt waren recht bescheiden. Zunächst versammelte sich die kleine Schar der Protestanten in einem Nebenzimmer des Hotels Post (heute Seeresidenz Alte Post) zum Gottesdienst, dann, von 1922 an, im Schulhaus. Weil darunter so wohlhabende Bürger waren wie Baron von Simolin von Schloss Seeseiten, Baron von Wendland vom Schloss Bernried, Familie von Herrmann, Familie von Kaufmann und das Ehepaar Schroer, konnte der Wunsch nach einer eigenen Kirche realisiert werden. Zur Finanzierung gründete man einen Kapellenbauverein und legte „mit großer Geduld Scherflein um Scherflein zusammen“, bis das nötige Kapital beisammen war.
Am 28. Juli 1935 war die Grundsteinlegung, den Bauplatz an der Seeseitener Straße hatte die Familie von Simolin gestiftet. Noch im selben Jahr, am 24. November, konnte Vikar Karl Steinbauer die kleine Kirche einweihen; ein Jahr später wurde sie um den Gemeindesaal erweitert. Der Entwurf stammt vom Münchner Architekt Max Ungelehrt, „dessen Kirche sich in ihrer bodenständigen äußeren Form recht harmonisch in die schöne Landschaft des Starnberger Sees einfügt“, stand damals im Weilheimer Tagblatt. Das schlichte Gotteshaus ist keine große Sehenswürdigkeit. Ein sakraler Neubau jedoch, zwei Jahre nach Hitlers Machtergreifung, war damals durchaus nicht selbstverständlich
Die künstlerische Innengestaltung wurde dem Bildhauer Freiherr von Rechenberg anvertraut. Von ihm stammen Taufstein, Kanzel und die Kerzenleuchter. Sein Altarbild allerdings mit der Darstellung der nackten Eva im Paradies missfiel den Gottesdienstbesuchern sehr.
Nach jahrelangem Hin und Her wurde Professor Max Hoene (1884-1955) mit einer Neugestaltung beauftragt. Dessen geschnitztes Triptychon hängt seit 1942 über dem Altar. Es zeigt in der Mitte den Garten Gethsemane mit dem betenden Jesu und den schlafenden Jüngern, links die Versuchung Jesu durch den Teufel und rechts die Erscheinung des Auferstandenen am See Tiberias.
Die Altarbibel ist ein Präsent von Landesbischof Hans Meiser anlässlich der Einweihung 1935. Das Vortragekreuz links vom Altar stammt wie die Abendmahlsgeräte noch aus den Anfangsjahren der Gemeinde um 1926.
Den „paradiesischen“ Wandteppich (rechte Wandseite) schuf 1990 die Künstlerin Therese Elfinger (1917-2003), die im Ingolstädter Raum viele Kirchen und öffentliche Einrichtungen mit ihren textilen Kunstwerken ausgestattet hat.
Der Tiroler „Giebelchristus“ aus der Barockzeit ziert erst seit 2016 die Kirchenrückwand. Die elektronische Orgel hat der Seeshaupter Orgelbauer Adolf Michel 2003 gebaut.